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KLAAF 10/25

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KLAAF ist das kölsche Magazin – ein Muss für alle Begeisterten der kölschen Sprache und des Brauchtums. Neben den Angeboten der Akademie berichtet das Magazin über spannende Kölner Persönlichkeiten, interessante Veranstaltungen, Geschichten aus der Kölner Geschichte, kölsche Rezepte, Mundarttheater und mehr.

AKADEMIE IM FOKUSKE

AKADEMIE IM FOKUSKE Schmölzcheför deStröppcherVier- bis sechsjährige Puute, Quöös un Ströpp, also Pänz,erleben jede Woche einen kölschen Vormittag, der ihnen Zugehörigkeit,Selbstbewusstsein und die Grundlagen der kölschenSprache vermittelt. Wie genau das geht, lässt sich amBeispiel vom Einsatz vum Baas des Ströppche-Klaaf SchmölzcheDieter Meier, veranschaulichen:Der Rentner mit beachtlichen diversen beruflichen Stationenals Systemprogrammierer, Vertriebsdirektor der BHWBausparkasse, Controller der Postbank, und zuletzt freiberuflicherPersonal-Coach, kaufte im Internet eine Klappmaulpuppefür 80 €, taufte sie Tuppes und verschaffte ihreinen Wohnort in seinem Schrank.Spielerisch Kölsch vermittelnTuppes ist ein Vogel, kommt aus Afrika, frisst Würmer undKerne und kann nur Kölsch. Denn Kölsch ist die erste Sprache,die er gelernt hat, seitdem er bei Dieter Meier im Schrankwohnt.Tuppes ist bei jedem Auftritt dabei und bringt seit 24 Monatenunermüdlich Kölsch bei. Er lässt sich im Sack zu denKitas transportieren und hört sich erst mal das TrömmelcheLied an, bevor er sich laut von den Kindern rufen lässt. Dannist er beim Unterricht dabei und verwickelt die Pänz spielerischins Gespräch. Manchmal sind Alltagsgegenstände wieEmmersche, oder Metz un Gaffel dabei. Beliebt ist auch dasKamishibai. Ein Erzähltheater, das man auf den Tisch stellenkann und in das Bilder eingesetzt werden, zu denen dann „opKölsch verzällt weed“.Zum Einsatz kommen Darstellungen von Fabelwesen, Kinderbücherheldenoder didaktische Materialien zur Müllvermeidung,Infos zur Gemüsezucht oder zu Lebensmitteln.Neben Dieter Meier gehen Dieter Schwarz, Renate Schüller,Josephine Feldmann und Wolfgang Hansen in sieben Kitas inZollstock, Ehrenfeld, Vingst und Ostheim. Die Fründe der Akademiewirken auch als Vorbilder für Pänz aus benachteiligtenWohngebieten. Denn: Sich op Kölsch unterhalten zu können,ist eine Eintrittskarte in die Kölnische Gesellschaft.www.fruende-akademie.dePriska HöflichDieter Meier und das Ströppche-Klaaf SchmölzcheWerden die Kinder aus der Kita entlassen,bekommen sie ein gerahmtes Foto von sichund Tuppes – zur Erinnerung an die Kitazeit.Dieses Engagement vom Verein „Fründe derAkademie“ ist für den „Besser Macher Preis“der Imhoff Stiftung vorgeschlagen. Die Stiftungwird in diesem Jahr 25 Jahre und hat sichetwas Besonderes ausgedacht: Mit Hilfe allerKölner*innen vergeben sie 25 Jubiläumspreisean #BessermacherfürKöln© Priska Höflich © Priska Höflich24 KLAAF AKADEMIE

KÖLN ENTDECKTDas »Broadway«Verschwundene Orte in Köln:Ein cineastisches Kapitel Kölner StadtgeschichteAls das „Broadway”-Kino im Jahr 1982 seine Türen auf der Ehrenstraßein Köln öffnete, galt es als ein Ort für Filmkunst jenseitsdes Mainstreams – ein Meilenstein für Cineast*innen in der Domstadt.Mit seiner eleganten Architektur und einem sorgfältig kuratiertenProgramm entwickelte sich das Kino rasch zu einer festenInstitution für alle, die europäisches und internationales Arthouse-Kino schätzten. Zuvor war es unter den Namen „Alhambra“ (1919)und später unter „City“ (1950) eröffnet worden, erst seit 1982 wares unter „Broadway“ bekannt.Das „Broadway” war mehr als ein einfacher Vorführraum– es war eine Bühne für Filme, die andernorts keinen Platz fanden.In der frühen Bundesrepublik, in einer Zeit des gesellschaftlichenUmbruchs und kultureller Neuorientierung, bot das Kino einePlattform für Werke junger Regisseur*innen und experimentellerFilmemacher*innen. Vor allem die 1970er- und 1980er-Jahre geltenals seine Blütezeit: Die Filme von Werner Fassbinder, Ingmar Bergmanoder Agnès Varda liefen hier oft in Originalfassung und zogenein treues Publikum an. Besonders die Architektur des Kinos warbesonders: Im Foyer des „Broadway” gab es von Anfang an eineTheke und Sitzmöbel. Zu dieser Zeit war Thekengastronomie inKinos noch unüblich. Ein Kneipencafé lag direkt daneben.Der Niedergang begann schleichend. In den 1990er-Jahrenwurde das Angebot an Kinos in Köln breiter, zugleich ändertensich die Sehgewohnheiten: Multiplexe boten mehr Komfort undPopcorn, das Fernsehen brachte Arthouse-Filme ins Wohnzimmer.Auch wirtschaftlich wurde es enger. Schließlich endete dieGeschichte des „Broadway”-Kinos am 30. November 2001, als derMietvertrag nicht verlängert wurde und ein Modehaus die Flächeübernahm.Ein Stück Kölner Kultur verschwand – zumindest teilweise.Denn schon 1985 (bis dahin war das Kino „Lupe“ hier beheimatet)hatte das Broadway-Team mit dem „OFF-Broadway” eine kleinere,zweite Spielstätte in der Zülpicher Straße eröffnet, dieden Geist des Originals bis heute weiterträgt. Das „OFF-Broadway”existiert noch immer, zeigt Arthouse- und Originalversionenin zwei Sälen und gilt als eines der besten Programmkinosder Stadt. Das „Broadway” jedoch bleibt in Erinnerungals ein Ort der Begegnung, der Diskussion – und als ein Kino,das nie einfach nur Filme zeigte, sondern Haltung. Es traf bewussteEntscheidungen für bestimmte Inhalte, Werte und Perspektiven.Es zeigte Filme, die gesellschaftliche, politische oderkulturelle Themen aufgriffen, auch wenn sie unbequem oderkontrovers waren. Heute erinnern sich viele mit Wehmut andas „Broadway”, das für mehr als vier Jahrzehnte ein Leuchtturmder Filmkultur war – mitten in der Innenstadt, dort, wonun Modeketten residieren.Claudia SchlickeiserOFF-BroadwayZülpicher Straße 24, 50674 KölnSaal 1: 165 Plätze, Saal 2: 72 Plätzewww.off-broadway.de© Akhlis AbbisJUNI 24JETZTONLINELESEN!Im Webkiosk:klaaf.koelsch-akademie.de>DIE LEIDENSCHAFTFÜRS KÖLSCHEWolfgang Niedeckenund Eusebius Wirdeier> > F. F. WALLRAF UNDUNTERKRAHNENBÄUMENErinnerungen anein altes VeedelAKADEMIE FÖR UNS KÖLSCHE SPROCH / SK STIFTUNG KULTURHEINRICH KOCHZwei KölnerMundartautorenAlle KLAAF Ausgaben auf einen Blick,jederzeit und überall verfügbar –natürlich kostenlos.Schön gestaltete und übersichtlichpräsentierte Inhalte wie in dergewohnten Print-Version.KÖLN ENTDECKTKLAAF25

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