KÖLSCH FÖR PÄNZ Kölner Mittelalter für Kinder Schulprojekttage vermitteln einen lebendigen Eindruck dieser Zeit Alle Fotos: © Janet Sinica Wir sammeln Reliquien Die Spottkrone Die Stadt Köln wurde zu römischen Zeiten gegründet, erlebte aber eine regelrechte Blüte im Mittelalter. Köln war zwischen 800 und 1500 n. Chr. eine der interessantesten Städte nördlich der Alpen. Interessant deshalb, weil Köln damals Handelsmetropole, Pilgerzentrum und touristischer Magnet war. Der Handel brachte nicht nur fremde Güter, sondern auch internationale Händler in die Stadt, die – wie das immer so ist – auch ihre Spuren hinterließen. Gehandelt wurden unter anderem Tuch, Wein, Fisch, Fleisch oder Gewürze. Luxusgüter wie Glas, feine Stoffe, Edelsteine und Gold natürlich auch. Das Stapelrecht zwang die fremden Kaufleute, ihre Waren, die an Köln vorbei transportiert werden sollten, drei Tage auf dem Kölner Markt anzubieten. Nicht nur deshalb gab es hier exklusiv Fisch und frische Lebensmittel, die mangels Kühlmöglichkeit nicht länger als drei Tage aufbewahrt werden konnten. Pilger kamen in Scharen in das „hillige Cöllen“, das von Erzbischöfen regiert wurde. Denn die Legenden um die heilige Ursula, den heiligen Gereon und die Heiligen Drei Könige versprachen Seelenheil. Helfen sollten dabei Reliquien, Überreste von Heiligen, nicht nur für das Leben, sondern vor allen Dingen für das Leben im Jenseits. Diese wurden in Köln in erstaunlich hoher Anzahl gefunden und brachten der Stadt einen immensen Reichtum. Für die Gebeine der Heiligen Drei Könige wurde schließlich der Bau des gotischen Domes in Angriff genommen. So kamen die besten Handwerker nach Köln. Viele Straßennamen in der Altstadt erinnern daran, dass Goldschmiede, Färber oder Schildermacher gute Umsätze machten. Sie stellten Schmuckkästchen für die Reliquien her, färbten die Stoffe, in die die Knochen eingewickelt oder auf denen sie drapiert wurden. Die Unabhängigkeit von Kaiser und König brachte den Kölnern den Vorteil, dass sie ihre Bürger nicht in den Krieg schicken mussten. Jedoch mussten sie sich selbst verteidigen. So entstand eine mächtige Stadtmauer mit vielen Stadttoren, die die 40.000 Einwohner von damals schützte. Die Kölner Bürger schlossen sich in Zünften und Gilden zusammen und bauten ein mächtiges Rathaus, dessen Turm aus dem Stadtpanorama herausragte. Das Leben im Mittelalter war hart. Immer wieder hatten die Menschen wegen der hygienischen Probleme mit Seuchen wie der Pest zu kämpfen. Für fast alle Kinder gab es keine Schulbildung, sondern Arbeit von klein auf. Man bewegte sich zu Fuß, auf dem Wasser oder mit dem Pferd. Im Winter war es kalt, aufwärmen konnte man sich am Feuer. 24 KLAAF KÖLSCH FÖR PÄNZ
AKADEMIE IM FOKUS Kölsch, dat es internationäschäl Beitrag der Akademie beim 8. Kölner Krätzjer-Fest Silke Essert, Josef Piek und Bernd Imgrund bei einer ganz besonderen Begegnung vor und hinterm Tresen in der Kultkneipe Durst. Dort kellnert auch sonst Bernd Imgrund und erzählt Krätzjer und Anekdoten aus dem Kneipenleben am Eigelstein. Musikalische Gäste sind Silke Essert, Puppenspielerin im Hänneschen-Theater, und Josef Piek. Der Kölner Musiker hat in vielen Bands mitgemacht, unter anderem bei den Neue Deutsche Welle Giganten „Neue Heimat“. Im Durst präsentieren sie „Welthits op Kölsch“. Dienstag, 8. Oktober, 20 Uhr Durst, Weidengasse 87, 50670 Köln, Eintritt frei. Josef Piek, Silke Essert und Bernd Imgrund Damit die Kinder einen lebendigen Eindruck von dieser lange zurückliegenden Zeit bekommen, finden Anfang Oktober Projekttage statt. Die Altstadt wird ein außerschulischer Lernort. Eine Rallye führt ans Rathaus, auf den Alter Markt, den Fischmarkt, an den Heinzelmännchenbrunnen, vor den Gürzenich sowie auf das Gelände zwischen Dom und Rheinufer. Partizipativ lernen die Kinder die Geschichte der Heinzelmännchen kennen, Konservierung von Kräutern, das Stapelrecht, die Kölner Münze und tatsächlich Reigentänze. KURZFILM IM VEEDEL: Das hat System Drei Stadtteile – ein Filmabend Köln als Pilger-Stadt wird in Form einer Reliquienjagd inszeniert. Dafür werden einzelne Knöchelchen aus Plastik versteckt. In den Ferien können die Betreuerinnen und Betreuer mit den Kindern Reliquienkästchen basteln, Gugeln nähen, sich mit der Pest beschäftigen und Pestmasken basteln. Priska Höflich MEHR INFO Mi 25.09., 19:30 h: Mi 09.10., 19:30 h: So 10.11., 18:00 h: Bürgerzentrum Engelshof e.V. (Porz) Bürgerzentrum Nippes – Altenbergerhof Mehrgenerationen- Wohnhaus LiB e.V. (Ostheim) https://medienkunst.sk-kultur.de AKADEMIE KLAAF 25
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