Aufrufe
vor 1 Jahr

KLAAF 08/23

  • Text
  • Stadtgeschichte
  • Tourismus
  • Städtetouren
  • Sk stiftung kultur
  • Kölner dom
  • Köln tourismus
  • Städtereisen
  • Köln
  • Stadtführung
  • Mundart
  • Kölsch
  • Klaaf
Kölner Köpfe - Asja Bölke und Lothar Schmieding – zwei Stadtführer über das Entdecken der besonderen Ecken Kölns √ KLAAF im Mediapark - Do Krebbenbesser! √ Der decke Pitter verzällt - Viel Wissenswertes über die größte Glocke im Dom

KLAAF

KLAAF EM MEDIAPARK K Viele dieser Bücher finden Sie in unserer umfangreichen Bibliothek. Neben Heinz Weber war es vor allem Lis Böhle, die originelle Geschichten über kölsche Quös im Repertoire hatte. Da sie in Nippes geboren und dort lange Jahre gelebt hatte, diente ihr später die Franziskastraße samt Umgebung als Schauplatz für viele ihrer Erzählungen. Sie arbeitete freiberuflich für den Rundfunk, schrieb Hörspiele und machte sich einen Namen als erste Mundartsprecherin des WDR. Ihre kölschen Rüümcher un Verzällcher veröffentlichte sie bis Anfang der 70er Jahre in Kölner Tageszeitungen. Sie fanden großen Anklang. So lasen die Kölner Bürger unter anderem die Artikelserie „Et Köbesche schriev ...“ mit wachsender Begeisterung, doch wer sich tatsächlich dahinter verbarg, klärte sich erst Jahre später. Lis Böhle galt als eine der beliebtesten und bekanntesten Mundartautorinnen, doch sie bevorzugte ihr stilles, zurückgezogenes Leben. 1937 erschien ihr erstes Buch „Himmel und Äd“. Weitere folgen: „Schwatz op wieß“ (1940), „Zwesche Ring un Rhing“ (1947), „Jeck op Kölle“ (1955), „Kölsche Saison“ (1963), „Kölle, ming Welt“ (1979) und „Levve un levve loße“ (1981). Verheiratet war sie mit ihrer Jugendliebe Hans Schmitt-Rost. Kölsch wie es nicht im Wörterbuch steht Der aus dem Ruhrpott stammende Franz Karl Johannes Schmitt war Journalist und leitete ab 1945 das Nachrichtenamt der Stadt Köln. Als Autor und Herausgeber beschäftigte er sich mit den unterschiedlichsten Themen rund um die Stadt Köln. So schilderte er in den Büchern „Die Elstergasse zu Köln“, „Schmitz, der Stadtstreicher“ und „Köln am Rhein, du schönes Städtchen, Köln am Rhein, du schöne Stadt“ – unter dem Pseudonym „Fritz Franz Florian“ verfasst – Kölner Leben und Millieu. Er hat zwar keine Mundarttexte geschrieben, ist aber für die Neuausgabe des Wörterbuchs der Kölner Mundart von Fritz Hönig im Jahr 1952 verantwortlich. Außerdem stammt von ihm das Werk „Kölsch wie es nicht im Wörterbuch steht“, eine Fundgrube für jeden, der sich für die kölsche Sproch interessiert. Nach Themen sortiert erläutert der Autor kölsche Ausdrücke und Sprüche auf unterhaltsame und zugleich informative Art und Weise. Was ist wohl ein kleinlicher Nörgler? Richtig: Ene Nöttelefönes! » DÄ NÖTTELEFÖNES« Nä, nä, wat eß dat för e Levve! Nä, nä, wat gitt et fiese Lück! Fingk mäncher dat och üvverdrevve, dä Kääl schängk üvver alles hück. Mer deit in luuter knottere höre, denn hä fingk einfach alles schlääch. Rack jede Metminsch deit in störe, hä kütt met keinem he zorääch. Deit glich bei allem sich jet denke, eß pingelich, egal wat kütt un deit et leevs met jedem zänke, dä im ens en der Wäg grad kütt. Wann einer meint, dat sujet schön eß, un im die Levvensaat gefällt, dann eß dä selvs ene Nöttelefönes, dä sich he knottert durch de Welt. 12 KLAAF KLAAF EM MEDIAPARK

K KLAAF EM MEDIAPARK Dieses Gedicht stammt von Heribert Klar, einem der vielseitigsten Mundartautoren und engagiertesten Kölschkennern. 1933 geboren, begann er bereits um 1960 mit dem Schreiben kölscher Texte, die bald in Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht wurden. 1971 erschien sein erstes Buch „Sulang et kölsche Hätz noch schleit – Kölsche Gedeechte, Leedcher un Verzällcher“, weitere folgten. Er versuchte sich in fast allen literarischen Gattungen und probierte auch ungewöhnlichere Formen aus. Seine Inhalte waren abwechslungsreich, er bearbeitete teils zeitgenössische Ereignisse und Alltagsgeschehen, teils zeitlose Themen, wie z. B. die kölschen Charaktere. Denn „Dä Nöttelefönes“ ist nur eines von einer größeren Zahl von Gedichten dieser Art. Einige davon stehen auf dem Programm unseres Klaaf em Mediapark „Alaaf der kölsche Klaaf“ am 28. November. Neben Lis Böhle und Heribert Klar werden noch weitere Autoren zu hören sein – lassen Sie sich überraschen! Richard Karpe Trudi Drexler Fotos: privat Den Textvortrag übernehmen Trudi Drexler und Richard Karpe. Beide sind erfahrene Mundartschauspieler und haben gerade mit der Theatergemeinschaft „Kölsche Bredder“ ihr aktuelles Stück „Levve un Levve looße“ präsentiert. Musikalisch lässt den kölschen Klaaf hochleben der Chor der Fründe vun der Akademie för uns kölsche Sproch, der kölsche Lieder im Repertoire hat, die mehr zu bieten haben als hochdeutschkölsch Gemölsch. Lassen Sie sich diesen Klaaf em Mediapark nicht entgehen und rufen Sie mit uns aus: „Alaaf der kölsche Klaaf“! Klaaf em Mediapark 28. November 2023, 19 Uhr im Saal (1. OG), Im Mediapark 7, 50670 Köln Karten zu jeweils 10 € in der Bibliothek der „Akademie för uns kölsche Sproch“ zu den Öffnungszeiten (s. S. 31), Im Mediapark 7, 50670 Köln, Tel.: 0221/888 95 202, E-Mail: nitt@sk-kultur.de und an der Abendkasse. Foto: Ingeborg Nitt Der Chor der Fründe KLAAF EM MEDIAPARK KLAAF 13

© 2024 by SK Stiftung Kultur