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KLAAF 08/19

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KLAAF ist das kölsche Magazin – ein Muss für alle Begeisterten der kölschen Sprache und des Brauchtums. Neben den Angeboten der Akademie berichtet das Magazin über spannende Kölner Persönlichkeiten, interessante Veranstaltungen, Geschichten aus der Kölner Geschichte, kölsche Rezepte, Mundarttheater und mehr.

KÖLNER KÖPFE »Ein

KÖLNER KÖPFE »Ein junges Unternehmen, das gerade mal seine zweite Saison spielt mit plötzlich unerwartetem Wind in den Segeln.« Martin Bechler über Fortuna Ehrenfeld 6 KLAAF KÖLNER KÖPFE

KÖLNER KÖPFE Alles, nur kein Stillstand Die Journalistin Christina Bacher hat zwei ganz unterschiedliche Kölner Musiker ins Café geladen, um mit ihnen über das zu sprechen, was sie vereint: Die Hingabe an die Musik. Franz Martin Willizil hat Lieder wie „Hey Kölle, do bes e Jeföhl“ und „Kumm, loss mer fiere“ geschrieben. Bereits in den zwanzig Jahren als Mitglied der Kult-Band De Höhner galt der Multiinstrumentalist als Verfechter der Kölsch-Fraktion, logisch also, dass er sein späteres Bandprojekt genau so nannte. Mit SCHMITZ startet er ab Herbst 2019 weiter durch und tritt bei „Klaaf em Mediapark“ und der Weihnachtsveranstaltung in der Philharmonie „Su klingk Kölsch zor Chressdagszigg“ auf. Die Kölner Band Fortuna Ehrenfeld versteht sich zwar ebenfalls als Teil der Unterhaltungsbranche, allerdings mit einem doch eher „unbestechlichen Ansatz“. Und doch trägt Martin Bechler – freier Komponist, Texter und Produzent – bei seinen bundesweit gefeierten Auftritten gerne mal Federboa und Schlafanzug. Der studierte Musikwissenschaftler legt nun mit „Helm ab zum Gebet“ sein drittes Album vor – produziert von René Tinner (CAN) und veröffentlicht unter Grand Hotel van Cleef. Interview: Christina Bacher Fotos: Hanna Witte KLAAF: Ihr stammt beide aus Köln, seid euch jedoch nie persönlich begegnet. Dabei vereint euch in jedem Fall die Hingabe an die Musik und der Erfolg mit dem, was ihr tut. Ich bin gespannt, ob wir noch mehr Gemeinsamkeiten finden. Stellt euch doch mal kurz vor, so von Kölner Musik-Urgestein zu studiertem Musikwissenschaftler, der erst seit kurzem die Bühnen des ganzen Landes bespielt . . . Franz Martin Willizil: Stimmt, ich singe und spiele seit über 40 Jahren in den unterschiedlichsten Formationen wie De Höhner, Kölsch-Fraktion oder auch solo. Alles fing damit an, dass ich auf der pädagogischen Hochschule meinen Kollegen Peter Horn und die anderen Jungs von den Höhnern kennengelernt habe, bei denen gerade jemand ausgefallen war. Eigentlich wollte ich ursprünglich Lehrer werden, habe dann aber ins Musikfach gewechselt. Und das habe ich nie bereut. Von Anfang an habe ich große Freude an dem, was ich tue. Und im Herbst starte ich mit meiner neuen Band SCHMITZ neu durch . . . Martin Bechler: Mich erwischt die Karriere als Musiker zu einem eher ungewöhnlichen Zeitpunkt. Bis dahin habe ich hier in Köln ein Tonstudio betrieben und friedlich als Autor und Produzent gearbeitet. Fortuna Ehrenfeld war ursprünglich ein Feierabendprojekt, die Überschussware meines Treibens. Ein junges Unternehmen, das gerade mal seine zweite Saison spielt mit plötzlich unerwartetem Wind in den Segeln. Tja, und jetzt wird der Teufel halt geritten. Mit viel Freude und der nötigen Bescheidenheit. KLAAF: So oder so, ihr habt beide offenbar ein gutes Händchen dafür, wie man im richtigen Moment mit der passenden Musik um die Ecke kommt, um viele Menschen zu begeistern. Wie lautet das Erfolgskonzept, wenn ihr das verraten wollt? Franz Martin Willizil: Naja. Das bist ja nicht du, der entscheidet, welches Lied oder welche Platte erfolgreich wird. Es entscheidet letztlich das Publikum, was ihm gefällt. Ein gutes Händchen kann man aber natürlich trotzdem haben oder vielleicht eher eine Art Gespür für das, was gerade in der Luft liegt. Umso schöner, wenn das dann gelingt. Ich glaube aber tatsächlich, dass unser beider Vorstellung von Erfolg etwas unterschiedlich gelagert ist. Für mich ist es beispielsweise ein Erfolg, wenn die Menschen mich anlächeln, wenn sie meine Musik hören. Und ich möchte möglichst vielen mit meiner Musik eine Freude machen. Martin Bechler: Im Prinzip ist das bei uns auch so und doch verschieden. Denn tatsächlich ist unsere Kunst nicht unbedingt darauf ausgerichtet, jedem zu gefallen. Das ist ein Schutzraum für Synapsentango. Unser Ansatz ist kratzig, KÖLNER KÖPFE KLAAF 7

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