KÖLN ENTDECKTKDie Anzahl der Kranken, die sich dort aufhielten, schwanktezwischen 16 und 24 Personen. Quellen berichten, dass manchenur noch wenige Tage lebten, andere mehrere Monate oder wenigeJahre. Die meisten Kranken starben also recht schnell, wasdarauf schließen lässt, dass sie außer Lepra noch andere Krankheitenhatten. Dass jemand 37 Jahre in Melaten verbrachte, wardie Ausnahme.1767 kam das Ende für die Leprosenanstalt. Ihre Geldmittelwurden „wohltätigen Zwecken“ zugeführt, so die offizielle Version.Tatsächlich errichtete man ein Zucht- und Arbeitshaus, dasbis 1801 bestand. Nach Auseinandersetzungen mit den französischenBehörden wurde es in ein Waisenhaus umgewandelt.Melaten hatte in der Vergangenheit jedoch noch eine zweiteFunktion. Es war die Hinrichtungsstätte der Stadt Köln.Erinnerung an die Heimat Abadan im IranKapelle St. MariaMagdalena undLazarusAlle Fotos: © Ingeborg NittAuf einem Armsünder-Karren wurden diejenigen, die zumTode verurteilt worden waren, vom Dom an Minoriten vorbei,über die Breite Straße, durch das Ehrentor und die hohle Gassezur Hinrichtung gefahren. Die unrühmlichsten Beispiele ausdieser Zeit sind die Verbrennungen bzw. Strangulierungen vonFrauen, in denen die Richter sogenannte Hexen erkannt habenwollten. Zwischen 1617 und 1655 starben 27 Frauen auf Melaten,als letzte die zwölfjährige Enn Lennartz. Weitere bekanntgewordene Opfer waren Adolph Clarenbach und Peter Fliesteden,die als Anhänger der protestantischen Lehre 1529 verbranntwurden. Mit dem Kirchenräuber Peter Eick wurde am 13. Juli 1797die letzte Person öffentlich auf Melaten hingerichtet.Von dieser finsteren Vergangenheit ist heute nichts mehrzu spüren. Friedhof und Parkanlage Melaten ist für die Kölnerzu einem Ort der Erholung und Entspannung geworden und fürFlora und Fauna zur Heimat mitten im versiegelten Stadtgebiet.Grabstätten vor dem Köln-Panorama22 KLAAF KÖLN ENTDECKT
KKÖLN ENTDECKT12. bis 27. Juli 2025Hochkreuz von 1850 am HauptwegAkademie för uns kölsche SprochWer durch diese nach klassizistischen Gesichtspunkten gestalteteAnlage spazieren geht, sollte sich aufmerksam umsehen.Die Gräber aus zwei Jahrhunderten geben nicht nur Auskunftüber die dort beerdigten Menschen, sondern zeigen auchdie Stile der jeweiligen Zeit auf, kenntlich vor allem an der Gestaltungder Bildnisse und Inschriften, aber auch an den unterschiedlichenMaterialien. Viele bekannte Kunstschaffendehaben sich dort mit ihren Werken verewigt, viele bekannte Persönlichkeitensind dort begraben.Bei aller Andacht und Würde darf jedoch der kölsche Aspektund Humor nicht fehlen. Es gibt Grabinschriften op kölschund Wallrafs Spruch von den Eingängen an der Aachener Straßewurde ebenfalls ins Kölsche übersetzt, nämlich von WilhelmSchneider-Clauß:HAST DUWAS AUFDEM KASTEN?Deine Ausbildungbei FRÜH!FUNERIBUS AGRIPPINENSIUM SACER LOCUSHAVE IN BEATIUS AEVUM SEPOSTA SEGESTRANSI NON SINE VOTIS MOX NOSTERDER GODDESACKER FÖR DE KÖLSCHE.SCHLOOFT GOT EN DE IVIGKEIT EREN!EHR SID DOCH BESSER DRAN ALS MEER!GANGK NIT ELANS; BÄT EEZ E VATTERUNSER!BAL HÄSS DO ET OCH NÜDIG!Ingeborg NittCölner Hofbräu FRÜH . 0221 26 13 0 . frueh-karriere.deKÖLN ENTDECKTKLAAF23
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