STIFTUNG IM FOKUSAlle Fotos: © Janet SinicaBlick in die AusstellungIt’s me! –Selbstinszenierung im TanzDie Jahresausstellung im Tanzmuseum des Deutschen Tanzarchivs KölnWie möchten wir gesehen werden –und wie zeigen wir uns, wenn wir tanzen?Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der neuen Ausstellung„It’s me!“ im Tanzmuseum des Deutschen Tanzarchivs Köln. Biszum 1. März 2026 lädt sie Besucherinnen und Besucher dazuein, tief einzutauchen in die faszinierende Welt der Selbstinszenierungim Tanz – von den ersten Tanzfotos im 19. Jahrhundertbis zu den viralen Clips auf TikTok und Instagram.Tanz, Fotografie und Film – diese drei Künste sind seitjeher eng miteinander verbunden. Besonders im 20. Jahrhundert,mit dem Aufkommen der Bewegungsfotografie und erstenTanzfilmen, entstand ein kreatives Zusammenspiel: Choreografinnenund Choreografen sowie Tänzerinnen und Tänzer nutztendie Kamera nicht nur zur Dokumentation ihres Schaffens,sondern auch als Bühne. Die Ergebnisse waren oft kunstvolle,inszenierte Bildwelten, in denen der Tanz weit über den Momenthinaus lebendig blieb und begeisterte.Tänzerinnen als Stars der FotokunstBereits im 19. Jahrhundert wurden Tänzerinnen zu beliebtenFotomotiven. Auf sogenannten Cabinet-Karten, handlichenFotografien im Format 10 x 15 cm, posierten sie selbstbewusstund oft mit direktem Blick in die Kamera – ein stilles Spiel mitNähe und Distanz, das Sammelnde begeisterte. Später fandenTanz und Fotografie in der Bildpostkarte ein Massenmedium:In den 1920er Jahren avancierte sie zum beliebten Sammlerobjekt,zur persönlichen Botschaft und zum Ausdruck einer ganzbesonderen Beziehung zwischen Bild, Performenden und Betrachtenden.16 KLAAF STIFTUNG
STIFTUNG IM FOKUSDigitale Bühnen, neue PerspektivenHeute hat sich das Verhältnis von Tanz und Bild grundlegendverändert. Auf Social-Media-Plattformen wie TikTokoder Instagram entstehen täglich neue Performances –choreografiert, gefiltert, geschnitten und inszeniert vonLaien wie von Profis. Noch nie war es so einfach, sich beimTanzen zu zeigen, sich selbst zu inszenieren und mit anderenin den Austausch zu treten. Jeder Bildschirm wird zurBühne, jede Geste zur Aussage: The way you move – theway you feel – show it!Tanzperformances gehören zumBegleitprogramm der Ausstellung.Joséphine Baker ist eine der Ikonen in der Ausstellung.Kleine Bildschirme zeigen Tanz im „Social Media“-Format.Doch mit der Flut an Bildern wachsen auch die Fragen.Was ist echt – und was ist perfekt in Szene gesetzte Illusion?Wo verläuft die Grenze zwischen künstlerischer Inszenierung,persönlichem Ausdruck und künstlich erzeugterIdentität? Die Ausstellung „It’s me!“ stellt genau dieseFragen. Sie verknüpft historische Sammlungsstücke mitaktuellen Perspektiven und wirft einen kritischen Blick aufdie Möglichkeiten und Grenzen medialer Selbstbilder – besondersin einer Zeit, in der KI, Fotofilter und digitale Manipulationenzum Alltag gehören.Eine Reise durch Epochen und AusdrucksformenMit einzigartigen Fotografien, Filmaufnahmen und digitalenFundstücken lädt die Ausstellung zu einer Zeitreiseein und zeigt: Tanz ist nicht nur Bewegung, sondern einimmer wieder neu erfundenes Ich. Ein Spiegel unserer Gesellschaft,unserer Sehnsüchte – und nicht zuletzt unsererKreativität.Tanzmuseum des Deutschen Tanzarchivs KölnIm Mediapark 7 (3. OG), 50670 KölnDie Ausstellung ist täglich außer mittwochs von 14 bis 19 Uhr geöffnet.Am ersten Donnerstag im Monat von 14 bis 21 Uhr – mit freiem Eintrittund kostenlosen Führungsangeboten.Eintrittspreise: Erwachsene 5,50 € (ermäßigt 3 €), Kombiticket mit denAusstellungen der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur(1. OG): 8 € (ermäßigt 5 €)www.deutsches-tanzarchiv.de/museumSTIFTUNGKLAAF17
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