LESEN UND HÖREN K IMPRESSUM Empfehlungen aus der Bibliothek Herausgeberin Akademie för uns kölsche Sproch/SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn Geschäftsführung und Leitung: Norbert Minwegen Im Mediapark 7 · 50670 Köln Tel.: 0221/888 95-200 akademie@sk-kultur.de www.koelsch-akademie.de Auch in unserem digitalen Magazin stellen wir Ihnen Bücher, Filme und Tonträger aus unserem Bibliotheksbestand vor. Bei einigen handelt es sich um Neuerscheinungen, die Sie auch im Buchhandel erwerben können, alle Empfehlungen sind bei uns kostenlos entleihbar. In Kooperation mit dem Känguru Colonia Verlag www.kaenguru-colonia-verlag.de Redaktionsteam Ingeborg Nitt (verantwortlich) Claudia Schlickeiser Dr. Ralf Convents Anzeigen Känguru Colonia Verlag GmbH Hansemannstr. 17–21 · 50823 Köln Ansprechpartnerin: Sonja Bouchireb bouchireb@kaenguru-online.de Grafik Anja Sauerland · www.paper-love.com Keine Haftung für Irrtümer und Druckfehler. Eigene Texte verwenden die Schreibweise der „Akademie för uns kölsche Sproch“. Literarische Texte, Gastbeiträge und Veranstaltungshinweise belassen wir in der Schreibweise der Verfassenden. Ansprechpartnerinnen Akademie Ruth Wolfram, Seminare & Sprache wolfram@sk-kultur.de Tel.: 0221/888 95-118 Priska Höflich, Kölsch-AGs an Schulen hoeflich@sk-kultur.de Tel.: 0221/888 95-205 Ingeborg Nitt, Bibliothek nitt@sk-kultur.de Tel.: 0221/888 95-202 Claudia Schlickeiser, Online-Kommunikation und Liedersammlung schlickeiser@sk-kultur.de Tel.: 0221/888 95-207 Ursula Helmes, Sekretariat helmes@sk-kultur.de Tel.: 0221/888 95-200 Pressekontakt: Dr. Ralf Convents pr@sk-kultur.de Öffnungszeiten Bibliothek: Mo + Do 9–12 Uhr und 14–16 Uhr, Di 9–12 Uhr und 14–18 Uhr, Fr 9–12 Uhr Mi geschlossen Öffnungszeiten Sekretariat: Mo–Fr 9–13 Uhr Elfi Steickmann Jetz ävver! Marzellen Verlag, Köln 2023, 12,95 ¤, ISBN: 978-3-937795-91-1 » HERVS« Wo flüch hä herr? Der Hervs määt sich breit Em staatse Kleid. Stoppelfelder, Bungkte Wälder. Nevvel om Feld, Jrau ess de Welt. Wolke wie Watt, Kuschteie satt. Pattevurel deit steije, Määt sich zo eije De Janze Welt. Flüch durch de Kält, Sing Kood spillt mem Wind. Ich wör jän noch Kind! Hä nimmp all ming Dräum Durch Zick un Räum Met op sing Reis, Flüch dann janz leis Zor Mamm en et Blau. Ich weiß janz jenau, Dat määt ehr vill Spass, Se hält dä dann fass. Bibliothek der „Akademie för uns kölsche Sproch“ Öffnungszeiten: Mo + Do 9–12 Uhr und 14–16 Uhr, Di 9–12 Uhr und 14–18 Uhr, Fr 9–12 Uhr, Mi geschlossen Tel.: 0221/888 95 202, E-Mail: nitt@sk-kultur.de Auf unserer Homepage www.koelsch-akademie.de ist eine „Suche“ unter „Online-Bibliothek“ möglich. Dieses Gedicht zum Herbst gehört zu den besinnlichen, nachdenklichen Texten, mit denen Elfi Steickmann ihre Leserinnen und Leser fesselt und, wie der Kölner sagt, zum „Simeleere“ anregt. Manchmal wird es auch ernst und traurig, wenn es z. B. um Beerdigungen während der Coronazeit geht: „Hat Ehr et Billa jesinn?“. Gerade bei diesem Thema spart sie auch nicht mit kritischen Tönen. Allerdings sind diese kritischen Töne meist mit einer Portion Selbstironie gepaart. Natürlich kommt auch der Humor nicht zu kurz. Was passieren kann, wenn die virtuelle Welt auf die reale und äußerst lebendige Natur trifft, erfahren Kölsch-Literatur- Fans im Verzällche „Besser lore, wo mer klopp!“. Die Autorin hat in ihrem elften Buch wiederum eine abwechslungsreiche Sammlung von Verzällcher, Rüümcher un Leedcher zusammengestellt, die in der Regel auf eigenen Erlebnissen beruhen oder ihre Ansichten wiedergeben. Dass all diese Texte in einwandfreiem Kölsch verfasst sind, versteht sich von selbst. Denn Elfi Steickmann sagt von sich: „Mich gibt es nur auf Kölsch oder gar nicht!“ 30 KLAAF LESEN UND HÖREN
LESEN UND HÖREN Reinhard Matz (Fotos) / Anna Mayr (Text) KÖLN – Bilder einer großen Stadt Greven Verlag, Köln 2023, 48 ¤, ISBN: 978-3-7743-0958-6 „Das Kölnbuch für unsere Zeit“ behauptet der Greven Verlag selbstbewusst von seinem neuen Bildband. Zu Recht – denn der großformatige und umfangreiche Band zeigt zwar wie viele andere Werke Ansichten unserer Stadt, aber auf eine bisher nicht gesehene Art und Weise. Der Fotograf Reinhard Matz, 1952 geboren, der bereits die vier Kölnbände mit Wolfgang Vollmer im Greven Verlag veröffentlicht hat, präsentiert seine Sichtweise auf Köln: „Mir ist wichtig, dass das, was ich fotografiere, interessant ist. Wenn ich etwas fotografiere, dann sollte es bemerkenswert sein. Aber ob es schön ist, gelungen, lustig, verbaut oder daneben, das muss jeder selber sehen.“ Den Schwerpunkt legt er auf die Architektur, von der Römerzeit bis in die Moderne. Aber auch Kunst in Museen oder im Stadtbild rückt ins Bild, wie auch der Karneval und andere Feste sowie die Grünanlagen mit ihren Freizeitangeboten. Den Auftakt des Buches bestreiten Dom und Hauptbahnhof, ihre direkte Umgebung mit Einblicken ins Römisch-Germanische Museum und in die Philharmonie sowie einen ungewöhnlichen Blick auf den Taubenbrunnen von Ewald Mataré. Dann bewegt man sich als lesende, vielmehr betrachtende Person systematisch durch Alt- und Neustadt bis in die Vororte hinein. Er kann mit dem Fotografen von der Eigelsteintorburg über den Eigelstein und den Ebertplatz auf die Agneskirche blicken und über den Betriebsbahnhof Deutzer Feld mit seinem verwirrenden Schienennetz. Auch mit seinem Rheinpanorama überrascht Reinhard Matz, denn die Severinsbrücke schiebt sich so wuchtig ins Bild, dass der Betrachter den Angler am rechten Rheinufer zunächst übersieht. Die Journalistin und Autorin Anna Mayr begleitet den fotografischen Gang durch Köln mit Schilderungen ihrer eigenen Eindrücke und Entdeckungen. Ein Muss für alle Köln-Begeisterten! Jörg Pfennig Über Brücken – Köln und der Rhein conMedia Verlag Köln 1994, ISBN: 3-929972-06-9 Sommerzeit und schönes Wetter! Da bietet sich ein Spaziergang „Über Brücken“ an, so der Titel des informativen und spannenden Buches von Jörg Pfennig. In ihm verbindet der Autor die Stadtgeschichte Kölns mit der Entwicklung des Brückenbaus. Und was hat Köln nicht alles zu bieten, wenn es um Brücken geht. Von der Römerbrücke Konstantins über die Schiffsbrücke bis zu den Bauwerken der Gegenwart bestimmen ganz unterschiedliche Bauweisen den Weg über den Rhein. Jede Brücke hat ihren eigenen Reiz, wie die historischen Schwarz-Weiß- Fotos beweisen. Und mit jeder Brücke sind auch Geschichten verbunden. Manche sind heute noch geläufig, wie der Eingriff Adenauers in die Entscheidung um die Bauweise der Mülheimer Brücke, andere lösen Erstaunen aus. Wer kann sich denn heute noch vorstellen, dass es auf dem Rhein so starken Eisgang gab, dass die Schiffsbrücke wochenlang nicht benutzt werden konnte? Oder dass man „Bröggejeld“ berappen musste? Der großformatige Band bietet eine Vielzahl von Informationen und Details, ist aber trotzdem leicht zu lesen. Sie erhalten ihn antiquarisch oder können ihn in unserer Bibliothek entleihen. Petra Pluwatsch Verfolgt und nicht vergessen – Geschichten hinter den Stolpersteinen Kleine Reihe des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln, Bd. 3 Metropol-Verlag, Berlin 2023, 22 ¤, ISBN: 978-3-86331-705-8 „... Dennoch hatte ich eine schöne Kindheit, bis Hitler kam. An die Zeit danach habe ich keine einzige gute Erinnerung.“ Die Jüdin Hilde Khnie, geborene Helmreich, gab der Autorin 2020 kurz vor ihrem 95. Geburtstag ein Telefoninterview, in dem sie ihren erschütternden Lebensweg, der sie durch mehrere Konzentrationslager führte, beschrieb. Trotz all der furchtbaren Erlebnisse habe sie jedoch ein gutes Leben gehabt. Allein diese bemerkenswerte Biografie macht das Buch lesenswert, das insgesamt zwölf Lebenswege von Menschen beschreibt, die von den Nationalsozialisten verfolgt und meist ermordet wurden und denen Gunter Demnig Stolpersteine widmete. Während die Stolpersteine nur Platz für wenige Informatio nen haben, erfährt man hier Einzelheiten über die betreffenden Personen, ihre Familien und die historischen Ereignisse. Verfolgt wurden sie aus unterschiedlichsten Gründen, wegen ihrer Herkunft, ihrer religiösen oder politischen Zugehörigkeit oder ihrer Krankheit. Viele sahen Deutschland als ihr Vaterland an und waren angesehene Mitglieder der Kölner Gesellschaft. „Maria un Joseph, die han en der Schelderjaß en Schohnsjeschäff“ besangen die Karnevalsjecken das überregional bekannte Kölner Schuhhaus A.M. Joseph in der Schildergasse. Auch diese jüdische Familie wurde im Dritten Reich verfolgt und zugrunde gerichtet. Beispielhaft schildert Petra Pluwatsch Leben und Tod von Mathilde Joseph, die 1942 kurz vor ihrer Deportation Suizid beging. Das Buch ist keine einfache Lektüre, aber eine lohnenswerte! LESEN UND HÖREN KLAAF 31
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