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KLAAF 06/24

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KLAAF ist das kölsche Magazin – ein Muss für alle Begeisterten der kölschen Sprache und des Brauchtums. Neben den Angeboten der Akademie berichtet das Magazin über spannende Kölner Persönlichkeiten, interessante Veranstaltungen, Geschichten aus der Kölner Geschichte, kölsche Rezepte, Mundarttheater und mehr.

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KÖLNER KÖPFE K Die Einbände der „Kölschen Verzällcher“ zeigten Kölnmotive Heinrich Koch zum 150. Geburtstag An ming Lesere! Su wick de Welt, su groß de Äd, Et gitt ei Kölle nor, Met singem Wasser, singem Dom, Un met dem kölschen Boor. Et kölsche Hätz, dat stirv nit us Su lang sing Sproch noch baat; Alaaf der ahle kölsche Senn! Alaaf de kölsche Aat! Pfarrer Heinrich Koch Mit diesen Versen leitete Heinrich Koch 1926 das erste Bändchen der vierteiligen Reihe „Kölsche Verzälllcher“ ein, die in einem Mönchengladbacher Verlag erschienen ist. 16 KLAAF KÖLNER KÖPFE

K KÖLNER KÖPFE Sogar im Gürzenich hielt Heinrich Koch Lesungen ab © Ingeborg Nitt Heinrich Koch wurde am 14. April 1874 in Trier geboren. Dort arbeitete sein Vater, der Mundartschriftsteller Wilhelm Koch, als Redakteur bei der Moselzeitung. Bereits 1876 kehrte die Familie nach Köln zurück und ließ sich zunächst in Ehrenfeld, später in Riehl nieder. Dass Heinrich das schriftstellerische Talent seines Vaters geerbt hatte, zeigte sich schon auf dem Gymnasium und brachte ihn einmal sogar in Schwierigkeiten. In der Obersekunda wies der Deutschlehrer einen seiner Aufsätze zurück, weil dieser angeblich nicht von ihm stammen konnte. Heinrich Koch wehrte sich energisch. Daraufhin wurde er nachmittags in einen Klassenraum eingesperrt (!) und musste einen Aufsatz zu einem neuen Thema verfassen, der ebenfalls von außerordentlicher Qualität war, so dass er rehabilitiert war. In der Oberprima begann er, literarische Schriften zu verfassen, und studierte folgerichtig Literaturwissenschaft und Geschichte. Allerdings wechselte er bereits im 2. Semester zum Fach Theologie und wurde 1897 zum Priester geweiht. Nachdem er einige Stellen außerhalb Kölns bekleidet hatte, wurde er 1908 zum Pfarrer an St. Aegidius in Wahn ernannt. Da er zeit seines Lebens gesundheitlich angeschlagen war, ging er bereits 10 Jahre später in den Ruhestand und zog in das Josephs-Kloster um, einem Alters- und Pflegeheim und Krankenhaus, wo er am 3. Oktober 1940 starb. Lesungen im Gürzenich Kölsche Verzällcher verfasste er seit 1907. Zunächst veröffentlichte er sie in den Sonntagsausgaben des Kölner Local-Anzeigers, später auch in anderen Zeitungen wie Jung-Köln oder der Kirchenzeitung. Ab 1909 erschienen unter dem Titel „Kölsche Verzällcher“ mehrere Bändchen in verschiedenen Verlagen. Im Ersten Weltkrieg verfasste Heinrich Koch de „Kreegsbilder“, in denen er die zeitgenössischen Ereignisse und Entwicklungen verarbeitete, so dass ein Kritiker sie als „eine Chronik der Ersten Weltkrieges“ bezeichnete. Seine Werke waren so erfolgreich, dass er sogar im großen Saal des Gürzenich Lesungen abhielt. 1912 gewann er den ersten Preis mit seinem Verzällche „De Sommerläuv“ bei einem Wettbewerb anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Verein Alt-Köln, der ihn 1917 zum Ehrenmitglied ernannte. 1920 veröffentlichte er ein Weihnachtskrippenspiel „De hellige Naach“, 1931 verarbeitete er eine Reise an den Gardasee, die er aus gesundheitlichen Gründen unternahm, zu einem Bericht „Ming italjänische Reis“. Kamellen un Kuletsch Wilhelm und Heinrich Koch haben ihre schriftstellerische Begabung an die nachfolgende Generation weitergegeben. Der Neffe Heinrichs ist nämlich Heinz Weber, dessen „Kölsche Verzällcher för Hären un Mamsellcher“ bis heute bei Kölschfans ein beliebter Lesestoff sind. Dieser verfasste im Rechtsrheinischen Köln – Jahrbuch für Geschichte und Landeskunde, Bd. 4, Köln 1978, eine Kurzbiographie seines Onkels. Er beschreibt ihn als intelligent und geistreich mit umfassender Allgemein- JUNI 24 JETZT ONLINE LESEN! Im Webkiosk: klaaf.koelsch-akademie.de > DIE LEIDENSCHAFT FÜRS KÖLSCHE Wolfgang Niedecken und Eusebius Wirdeier > > F. F. WALLRAF UND UNTER KRAHNENBÄUMEN Erinnerungen an ein altes Veedel AKADEMIE FÖR UNS KÖLSCHE SPROCH / SK STIFTUNG KULTUR HEINRICH KOCH Zwei Kölner Mundartautoren Alle KLAAF Ausgaben auf einen Blick, jederzeit und überall verfügbar – natürlich kostenlos. Schön gestaltete und übersichtlich präsentierte Inhalte wie in der gewohnten Print-Version. KÖLNER KÖPFE KLAAF 17

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