» Der Kölner Dom ist seit Jahrhundertender zentrale Punkt von Köln. Er lässt die Stadt leuchtenund zieht Menschen aus aller Welt an.«Peter Füssenich, Dombaumeister6 KLAAF IM GESPRÄCH
IM GESPRÄCH MIT ...Köln und seine kulturellenStätten sollten leuchtenDie Journalistin und Autorin Hanka Meves-Fricke hatsich mit der Geschäftsführerin der InternationalenPhotoszene Köln, Heide Häusler, und dem 19. Dombaumeister,Peter Füssenich, am Dom getroffen undüber Köln und ihre Zusammenarbeit in „Artist MeetsArchive“ gesprochen. Zum Fotografieren sind sienatürlich mit unserer Fotografin Wenke Atkins aufden Dom gestiegen.Interview: Hanka Meves-FrickeFotos: Wenke AtkinsDas Projekt „Artist Meets Archive“, frei übersetzt: Künst lertreffen auf ein Archiv, bringt Fotografinnen und Fotografen mitinternationalem Bezug und Interesse an der Arbeit in einemArchiv in Köln zusammen. Wie kam es zu Ihrer Zusammenarbeitzwischen dem Dombauarchiv und der Internationalen PhotoszeneKöln?Peter Füssenich: Frau Häusler ist auf uns zugekommen, und wirhaben sofort zugesagt. Dieses Projekt ist für uns eine sehr schöneMöglichkeit, die Schätze des Dombauarchivs ins Rampenlicht zubringen und zu zeigen, wie wichtig dieses Archiv für den Erhalt desDomes ist. Die Fotos, Planunterlagen aus dem 19. Jahrhundert, diewenigen mittelalterlichen Pläne, Gemälde, Steine und andere Artefakte,die wir aufbewahren, sind für die Restaurierung des Domesvon großer Bedeutung. Es ist faszinierend zu sehen, wie ein Künstlersich das Archiv erschließt und dabei ganz anders vorgeht als einKunsthistoriker, ein Bauingenieur oder ein Architekt. Für uns im zweihundertstenJahr der Wiedergründung der Kölner Dombauhütte imJahr 2024 war dieses Projekt ein kleines Geschenk zum Geburtstag.Heide Häusler: Das Dombauarchiv stand von Anfang an auf unsererListe für die Residenz in einem Archiv in Köln. Wenn man internationalMenschen fragt, woran sie bei Köln denken, nennen sieimmer zuerst den Dom. Diese spontane Reaktion hat auch etwas mitder fotografischen Reproduktion der Kathedrale zu tun. Und das hatuns interessiert. Zugleich möchten wir mit diesem Projekt den FotostandortKöln lebendig halten.Was hat Sie persönlich an dieser Zusammenarbeit gereizt?Peter Füssenich zeigt auf die große Fotografie in seinem Büro:Das ist ein Werk des Kölner Fotografen Boris Becker. Es stammt ausdem Jahr 1993, als ich nach Köln kam. Hanka Meves lacht: Ich bin imselben Jahr nach Köln gekommen. Schauen Sie, dort ist noch die Klagemauervor dem Dom, die es nicht mehr gibt. Ich liebe Fotografieund finde es wunderbar, dass wir ein umfangreiches Fotoarchiv beherbergen.Dazu gehören auch die ältesten Fotos aus Köln, daruntereine Abbildung des Domes von 1854. Diese Bilder sind enorm wichtigfür uns, denn sie zeigen, wie der Dom in den verschiedenen Baustadienausgesehen hat.Heide Häusler: Die Photoszene Köln beschäftigt sich von Anfangan mit dem Fotostandort Köln. Uns sind Projekte wichtig, die in Kölnverortet sind und die Stadt beziehungsweise ihr fotospezifisches Potentialpräsentieren. Aus den Residenzen in Kölner Archiven entstehteine Identität mit dem Ort. Das Projekt reflektiert Köln als eine Stadtder Archive und demonstriert die Wandelbarkeit des Mediums der Fotografiein diesen. Es spielt eine wesentliche Rolle, unter welchenVorzeichen und Kontexten Fotografie gesammelt, archiviert und kategorisiertwird. Immerhin gibt es hier über 40 Archive, private undöffentliche. Ein überzeugender Nebenaspekt ist, dass „Artist MeetsArchive“ soziale Energie freisetzt, die sich immer dann bildet, wennMenschen sich begegnen und gemeinsam Dinge gestalten. Wir wissen,dass eine Residenz den Gastgebern Arbeit bereitet, aber das,was dabei entsteht, finde ich sehr bereichernd.IM GESPRÄCHKLAAF7
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