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KLAAF 02/19

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KLAAF ist das kölsche Magazin – ein Muss für alle Begeisterten der kölschen Sprache und des Brauchtums. Neben den Angeboten der Akademie berichtet das Magazin über spannende Kölner Persönlichkeiten, interessante Veranstaltungen, Geschichten aus der Kölner Geschichte, kölsche Rezepte, Mundarttheater und mehr.

LITERATUR Raretätcher

LITERATUR Raretätcher us dem Böcherschaaf Fünf ganz unterschiedliche Bücher über Köln empfehlen wir dieses Mal zum Verschenken und Selberlesen. Natürlich stehen sie auch in unserer Bibliothek zur Ausleihe bereit. Bernd Hambüchen Dat wor et dann ... Marzellen Verlag, Köln 2018 ISBN: 978-3-937795-49-2 Mögen Sie Pilze und sind verheiratet? Dann wird Ihnen dieses Buch zu denken geben. Auf Fisch umzusteigen, könnte ebenfalls Probleme mit sich bringen. Aber es geht nicht nur ums Essen. „Et gitt nix, wat et nit gitt“ ist das erste Verzällche überschrieben. Dieser Titel ist auch das Motto für das ganze Buch. Ungewöhnliches und Kurioses schildert der Autor, Nachdenkliches und Humorvolles aus dem Leben von heute und früher. So erinnert er an Kardinal Frings und das Fringsen und berichtet in „Äädäppelkreeg in O.“ von den Folgen, die der Aufruf des Kardinals teilweise hatte. Bernd Hambüchen versteht es, anschaulich und spannend zu erzählen, wobei er auch mit Kritik nicht spart, wo sie angebracht ist. Der langjährige Dozent der „Akademie för uns kölsche Sproch“ lehrte am Gymnasium und an der Universität. Von 1974 war er hauptberuflich in der Erwachsenenbildung tätig, zuletzt als Direktor der Volkshochschule. Als er 2005 in den Ruhestand ging, wandte er sich der Schriftstellerei zu. Er schreibt Prosa und Poesie in Hochdeutsch und Kölsch. Zwei Mundartbücher und ein Hörbuch sind bereits von ihm erschienen. Wir hoffen auf weitere! Ewald Fischer Ne kleine Mann Marzellen Verlag, Köln 2018 ISBN: 978-3-937795-48-5 Wo kann man besonders gut schlafen? Was ist zu tun, wenn auf der Opernbühne jemand stirbt? Wie vermeidet man Schmerzen beim Radfahren? Auf alles weiß „ne kleine Mann“ eine Antwort. Seine Lösungen sind zwar nicht immer richtig durchdacht, aber stets humorvoll, so dass der Leser seine helle Freude an den „66 kölschen Rümcher“ hat. Ewald Fischer hat dem kleinen Mann Leben eingehaucht. Der Absolvent der „Akademie för uns kölsche Sproch“ hat nach Eintritt in den Ruhestand mit dem Schreiben angefangen. Seine Diplom- Arbeit im Rahmen der Akademie über „Orgels-Pitter, ein kölsches Original unserer Zeit“, wurde als Buch veröffentlicht. Nun legt er im Marzellen Verlag sein erstes Mundartbuch vor. Ewald Fischer versteht es, seine kleinen Geschichten jeweils in zwei Strophen auf den Punkt zu bringen. Heinz Malonneck untermalt die Rümcher mit seinen lustigen und gekonnten Zeichnungen. Wenn Sie jetzt fragen, warum „ne kleine Mann“ so klein ist – lesen Sie das erste Gedicht! Reinold Louis; Wolfgang Oelsner Williamsbau 1947 – 1956: Erinnerungen an ein Zentrum Kölner Unterhaltungskultur Marzellen Verlag, Köln 2018 ISBN: 978-3-937795-53-9 1947 – Nachkriegszeit. Noch liegt Köln in Trümmern, aber es gibt Hoffnungsfunken, die an vielen Ecken der Stadt auflodern. Eine dieser Ecken ist gegenüber vom Aachener Weiher, umgeben von Schutt – der halbfeste Bau des Zirkus Williams. Knapp 2500 Besucher fasst der Bau. Hier können Menschen wieder lachen, graue Zeiten abschütteln – man hat vieles überstanden und überlebt. Nun heißt es: Spaß haben, aufleben, lachen! Auf Jahre wird der Bau an der Aachener Straße nun gesellschaftliches Zentrum der Stadt. Lotti Krekel sammelt hier erste Bühnenerfahrung, die Boxlegende Peter Müller fightet um Titel und selbst Politiker wie Adenauer und Heinemann gehen hier auf Stimmenfang. Und natürlich gastiert auch der Zirkus immer wieder dort, wenn er in der Stadt ist. Was kaum einer weiß, von 1949–1956 finden in diesem Bau jährlich die Prinzenproklamationen statt. Und wie kam der 1. FC Köln eigentlich zum Hennes? Er wurde von Carola Williams als Glücksbringer geschenkt. Diese und andere Erinnerungen wecken die Autoren in ihrem informativen und spannenden Buch, das in keinem Kölner Bücherschrank fehlen sollte. 24 KLAAF LITERATUR

LITERATUR Eine große Auswahl an alten und neuen Büchern finden Sie in unserer Bibliothek. Eva Neubert; Britta Schmitz (Hrsg.); Fred Jaeger (Fotografien) Persil und Petticoat – Köln von 1949 bis 1959 emons Verlag, Köln 2018 ISBN:978-3-7408-0464-0 Köln in den 50er Jahren. Aus den Trümmern erblüht wieder das Leben – nach dem Krieg ist die Sehnsucht nach dem leichten Leben, nach der Unbeschwertheit groß. Der Fotograf Fred Jaeger kennt beide Seiten: Im Zweiten Weltkrieg war er an der Westfront Kriegsberichterstatter; später entwickelt er mit der Kamera einen guten Blick für den Alltag, der neuen Leichtigkeit, den Konsum. Und das kann man spüren in diesem Bildband, der mit jeder Seite das neue, wiedergefundene Leben ausgedrückt. Der Menschen zeigt, die einen spüren lassen: „Nach der Stunde 0 schauen wir nach vorne – die Trümmer liegen hinter uns!“ Leicht war die Arbeit der Herausgeberinnen Eva Neubert und Britta Schmitz nicht. Galt es, 85000 Negative zu sichten, 8000 Vintages zu durchkämmen und viele Kontaktabzüge zu sortieren. Übrig blieben 240 Motive. Der Kriminalbuchautor Volker Kutscher schreibt im Vorwort „Hurra, wir leben noch: So weit waren die 50er gar nicht von den 20ern entfernt!“ – Wie wahr. Besonders deutlich wird das wiedererlangte Lebensgefühl in den Bildern des 1. Rosenmontagszuges 1949 – Hunderttausende von Menschen säumen die Straßen. Menschen aus dem Alltag, aber auch Politiker, Prominente und kölsche Legenden begegnet man in diesem wunderbaren Buch, welches einen auf eine beeindruckende Zeitreise einlädt. Armin Foxius Köln ist nicht Berlin. Geschichten und Erzählungen aus der rheinischen Metropole Tredition Verlag, Hamburg 2018 ISBN: 978-3-7469-5362-5 Die Journalistin Monika Salchert sagt über ihn: „Seine Sprache ist glasklar, schnörkellos und immer wieder überraschend. Danke dafür!“ und Schriftsteller Heinz Küpper meint: „Glücklich die Stadt, die einen Chronisten wie Armin Foxius hat.“ Diesem Autor merkt man in jedem seiner Sätze an, wie sehr er seine Stadt liebt und mit welch wachem Auge er in ihr unterwegs ist. Armin Foxius präsentiert uns kurze Texte über das Köln in heutiger Zeit. Jede Geschichte überrascht und kaum eine endet so, wie der Beginn es vermuten lässt. Ein Text, über den ich sehr schmunzeln musste, war „Der 146er-Bus“ – noch nie mit ihm gefahren und doch wirkte Strecke, Passagiere und Haltestellen vertraut. Auch „Meine Straße“ zeigt, wie verwurzelt der Autor mit Köln ist. Am Ende der Geschichte meint man fast, jeden einzelnen Mieter, jede Hauspartei zu kennen – seit Ewigkeiten. „Nullzueins“ – diese Kurzgeschichte geht jedem wahren FC- Freund unter die Haut und bei „Das Narbengesicht“ wird dem Leser mal wieder schmerzlich bewusst, dass man Menschen immer nur vor den Kopf und nie dahinter schauen kann. Das geht eben nur, indem man sich austauscht und neugierig auf andere Leute bleibt. Ein sehr gelungenes kurzweiliges Werk für Kölner, Berliner und jeden anderen! Bibliothek der „Akademie för uns kölsche Sproch“ Die Bibliothek der „Akademie för uns kölsche Sproch“ bietet einen umfangreichen Bestand an Büchern, Tonträgern und Filmen zu „Köln“ sowie zum „Rheinland“ zu Mundarten anderer Regionen und zur Sprachwissenschaft. Öffnungszeiten: Mo + Do 9–12 Uhr und 14–16 Uhr, Di 9–12 Uhr und 14–18 Uhr, Fr 9–12 Uhr, Mi geschlossen Tel.: 0221/888 95 202, Mail: nitt@sk-kultur.de Auf unserer Homepage www.koelsch-akademie.de ist eine „Suche“ unter „Online-Bibliothek“ möglich. LITERATUR KLAAF 25

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